Wer sich fragt, wie viele Textilmuseen es in Deutschland gibt, wird überrascht von der Anzahl sein. Unter Textilien hat man nicht nur Bekleidung zu verstehen, sondern auch Handwerk. So findet man unter den Museen, die sich speziell mit Textilien befassen, einige, die sich vornehmlich der Bekleidung widmen, und andere, die handwerklichen Spezifikationen oder materialkundlichen Fragestellungen nachgehen. In einigen Museen geht es um die Technologie, mit deren Hilfe man Textilien herstellte.
Eine allgemeine Ausrichtung haben das Brandenburgische Textilmuseum, das Deutsche Textilmuseum in Krefeld oder das Oberfränkischen Textilmuseum, wo zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Weitere Adressen sind das Textilmuseum Bucholt oder das Textil- und Heimatmuseum Hohenstein-Ernstthal. In Heidelberg ist das Textilmuseum Max Berk geboten. Auch Neumünster und Mindelheim haben eigene Textilmuseen.
Der Hut ist Thema aller Betrachtungen im Hutmuseum Bad Homburg. In der Internationalen Spitzensammlung in Nordhalben und dem Museum Plauener Spitzen stehen hingegen die Spitzen im Mittelpunkt. Hier gibt es sogar eine Schaustickerei. Auch das Orientteppichmuseum Hannover widmet sich einem speziellen Gewebe. Dem Teppich sind weitere Museen gewidmet, unter anderem das Teppich- und Heimatmuseum Schloß Voigtsberg im Vogtland und das Teppichmuseum Lüneburg.
Die Weberei steht im Mittelpunkt im Bandwebereimuseum Elfringhausen in Hattingen, im Bandwebermuseum Wuppertal, im Webereimuseum Sindelfingen oder in der historischen Weberei Braunsdorf in Niederwiesa. Wie wichtig die Weberei war, belegen auch das Weberhaus Marlesreuth, das Weberhausmuseum Neudorf Schauenstein oder das Webmuseum Oederan. Dem Thema Stickerei widmet sich das Deutsche Stickmuster-Museum in Celle, in dem vier Jahrhunderte Sozialgeschichte am Thema Sticken dokumentiert werden. Auch das Stickereimuseum Eibenstock hat eine Schauwerkstatt.
Materialkundlichen Interessen folgt das Deutsche Damast- und Frottiermuseum in Großschönau. Drei Jahrhunderte rund um diese Materialien werden dokumentiert. Weitere Interessen befriedigen das Tuchmacher-Museum in Bramsche, das Tuchmuseum Lennep oder das Wäschemuseum in Bielefeld. Dazu passt das historische Wäschereimuseum in Eberswalde.
Der technologischen Seite der Textilherstellung widmet sich die Historische Textilmaschinen-Sammlung in Neumünster. Auch das Rheinische Industriemuseum in Euskirchen hat sich diesem Thema verschrieben. Euskirchen war lange Zeit als Hochburg der Tuchindustrie bedeutend. Sehenswert ist auch das Rheinische Industriemuseum Ratingen, in dem man funktionierende Nachbauten englischer Spinnmaschinen bewundern kann. Weitere Anlaufadressen bieten das Westfälische Industriemuseum oder das Westsächsische Textilmuseum Crimmitschau als sächsisches Industriemuseum.