Die Geschichte der Baumwolle
Baumwollerzeugnisse blicken auf eine lange Tradition zurück. Ursprünglich wurde die zur Pflanzengattung der Malvengewächse gehörende Baumwollpflanze seit etwa 5800 Jahren vor Chr. in den Vereinigten Staaten von Amerika und seit ca. 3000 Jahren vor Chr. in Asien kultiviert. Heute gehören die Länder China, Indien und die USA zu den größten Baumwollproduzenten.
Mittlerweile sind über 290 Sorten Baumwollsorten bzw. Gossypiumarten bekannt, wovon sich als bedeutsamste Arten Gossypium barbadense, Gossypium hirsutum und Gossypium herbaceum herauskristallisiert haben.
Der Großteil der Baumwollarten ist eine einjährige Pflanze, die jedes Jahr erneut angebaut werden muss. Die Pflanzen benötigen etwa 200 Tage ohne Frost und ausreichend Niederschlag, damit sich die eigentliche Baumwollkapsel bildet. Geerntet wird Baumwolle, wenn die Fruchtkapsel aufplatzt und die Samenhaare freilegt.
Nach der Ernte wird das Rohmaterial zu Ballen gepresst. Die Stahlkämme der Entkörnungsmaschine befreien das Material von Kapsel- und Pflanzenresten. Nach dem weiteren Transport in die Spinnerei wird die Wolle erneut gereinigt und kardiert. Die Spinnmaschine zwirnt die saubere Wolle zu Garn, sodass nach einem etwaigen Färbevorgang das Garn mit dem Webstuhl zu Stoffen weiterverarbeitet werden kann.
Eigenschaften von Baumwollerzeugnissen
Rohbaumwolle lässt sich hervorragend weiterverarbeiten, beispielsweise mittels Spinntechnik und Färbemitteln. Das Material ist widerstandsfähig und verfügt über eine hohe Reißfestigkeit. Auch im nassen Zustand bleibt Baumwollstoff fest und verträgt unbeschadet Hitze bis zu 250 Grad Celsius. Allerdings verfärbt sich das Material dann leicht braun. Baumwollfasern können bis zu 20 % ihres Eigengewichts an Flüssigkeit aufnehmen, was beispielsweise bei Sporttextilien und Handtüchern von Vorteil ist.
Textilien aus dieser Naturfaser sind scheuerbeständig, atmungsaktiv und formbeständig. Sie lassen sich einfach reinigen und sind für ihre Hautverträglichkeit bekannt. Viele sensitive Allergiker mit Hautproblemen greifen auf dieses sanfte Material zurück.
Verwendung von Baumwolle
Ein Bruchteil der Rohbaumwolle wird zu Watteprodukten, Kosmetikartikeln, Verbänden und Papier weiterverarbeitet.
Der Großteil der Baumwollfasern wird jedoch von der Textilindustrie benötigt. Der Rohstoff nimmt einen Anteil von 50-60 % an der gesamten Textilindustrie ein. Insbesondere bei Textilien, die direkten Hautkontakt haben, wird gerne auf Baumwollprodukte zurückgegriffen. Dies gilt insbesondere für Babywäsche, Unterwäsche, Nachtwäsche, Jeans und Handtücher.
Besonders hochwertige Textilien werden zwischenzeitlich aus Bio-Baumwolle hergestellt, die frei von etwaigen Insektiziden und gesundheitsschädlichen Chemikalien ist.