Dass wir uns heute wie selbstverständlich in Textilien hüllen können, die knitterfrei, nicht einlaufend, UV-Strahlen abhaltend, nicht kratzend, nicht färbend, wetterfest und windundurchlässig oder gar Schweiß ableitend sind, ist ein Verdienst der Textilveredelung.
Nachdem der Prozess der Textilerzeugung beendet ist und bevor das textile Material weiter verarbeitet wird, machen sich die Textilveredlungsbetriebe daran, etwas Gutes noch besser, wetterfester oder haltbarer zu machen. Veredelung bedeutet, dass man einen Ausgangsstoff mit weiteren Eigenschaften versieht, die er von sich aus nicht hat.
Als Bereich der Textiltechnik ist die Textilveredelung natürlich eng mit der Herstellung und Qualitätsverbesserung von Textilien verbunden. Man verwendet heute verschiedene Verfahren, um Stoffe und textile Materialien zu optimieren. Ein ganzer Forschungszweig widmet sich neuen Methoden, mit denen man Bekleidung funktioneller oder haltbarer machen kann. Verschiedene Einsatzzwecke erfordern unterschiedliche Eigenschaften von Bekleidung. Ein Feuerwehrmann braucht beispielsweise schwer brennbare, vor Hitze schützende Materialien, ein Koch in den Tropen leichte und hygienischen Standards standhaltende Bekleidung, die vor den schädlichen Einwirkungen der Sonne schützt. Bergsteiger wiederum brauchen Wärme speichernde und bewegungsfreundliche Materialien, Laufsportler aber solche, die leicht, windschnittig und Feuchtigkeit transportierend sind. Poloshirts besticken oder Pullover bedrucken, die Textilveredelung ist ein weites Feld. Textilveredelung nimmt Einfluss auf die Eigenschaften von bestimmten Fasern. Ob man einen einzelnen Faden oder ein ganzes Gewebe veredelt, hängt vom Verwendungszweck ab.
Zu Textilien, die einer Veredelung unterzogen werden, gehören natürlich nicht nur Bekleidungsstücke. Auch Brandschutzdecken, Teppiche, Bettwäsche oder Markisen und Planen behandelt man mit den Mitteln der Textilveredelung. Je nach Ausgangsmaterial und Verwendungszweck wurden verschiedene Maschinen und Verfahren erfunden, mit denen man solche Materialien dem Alltagsbedarf anpassen kann. Markisen, Persenninge oder Planen sollen zum Beispiel regendicht, schmutzresistent und reißfest sein. Teppiche mit Wollanteil müssen vor dem Zugriff von Schädlingen geschützt werden. Tropenkleidung soll leicht und atmungsaktiv sein, aber auch vor UV-Strahlen schützen. Anderswo möchte man Mücken oder Regen abhalten. Garne können durch verschiedene Veredelungstechniken feiner gemacht werden. Man kann sie bleichen oder kämmen, kalandern oder mercerisieren, färben oder bügeln, beizen oder dämpfen, bedrucken oder imprägnieren, hitzefest oder knitterfrei machen. Eine Antischmutzausrüstung verhindert das Eindringen von Stoffen, die allzu unschöne Flecken machen. Eine Weichgriffausrüstung spart Weichspüler ein. Biozide verhindern das Eindringen von Schädlingen. Man kann durchaus mehrere solcher Technologien miteinander kombinieren.